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Teil III - Praxis

3.2. Musterveranstaltungen

Im Folgenden werden einige Vorschläge für Bildungsangebote aufgezeigt. Es geht darum, Anregungen zu neuen (und bewährten) Formen der Bildungsarbeit zu bieten. Die Beispiele wollen nachgeahmt werden!

Neumitgliederseminar

Neumitgliederseminare sind äußert wichtig für die Bindung der neuen und neu zugezogenen GenossInnen an unsere Partei. In der Partei gibt es einen reichen Fundus an Konzeptionen, Ideen und Veranstaltungsformen für Neumitgliederseminare. Neumitgliederseminare bieten sich auf Unterbezirksebene an. Generell sind Wochenendseminare hierfür sinnvoller. Es gibt aber auch Neumitglieder, die sich kein ganzes Wochenende frei nehmen können. Um auch diese zu erreichen, können Abendveranstaltungen angeboten werden.

Hier nun werden zwei exemplarische Vorschläge vorgestellt.

Musterablauf für eine Abendveranstaltung

Das Treffen wendet sich an neue und zugezogene Mitglieder der SPD, die das Ziel haben, sich aktiv in politische Meinungsbildungsprozesse im Ortsverein / in Arbeitsgemeinschaften einzubringen.

Ziele der Abendveranstaltung sind, den Teilnehmenden aufzuzeigen, dass die politische Arbeit in der SPD Spaß macht und politische Ziele verwirklicht werden können. Sie lernen die Partei kennen und erfahren, wie und wo sie sich einbringen können. Am Ende sehen die Teilnehmenden sich in ihrer Entscheidung bestärkt, Mitglied der SPD geworden zu sein.

Möglicher Ablauf

1. Eröffnung und Begrüßung

  • Eine Person mit politischer Verantwortung begrüßt die TeilnehmerInnen und würdigt ihren Eintritt
  • Es wird kurz die Situation der örtlichen SPD dargestellt, Mitgliederentwicklung, warum Neumitglieder so wichtig sind.

2. Kennenlernen

  • Die TeilnehmerInnen stellen sich kurz vor, geben den Hauptgrund für den Eintritt in die SPD an und formulieren ihre Erwartungen an die SPD
  • Tipp: „Einsteigen / Kennenlernen“ und „Ideen sammeln“ (mit Seitenzahlen)

3. Ein UB-/OV-Mitglied oder ein/e ReferentIn hält einen kurzen (!) Vortrag über: Die Struktur der SPD

  • Gliederungen, AGs, Foren, Projekte
  • Anträge, Parteitage, Konferenzen, Wahlen
  • Begrifflichkeiten, Partner-Organisationen, Entscheidungswege transparent machen
  • Musterantragsverfahren, Lokal-Kreis-Land-Bund
  • Mitgliederbeteiligung durch Entscheide, Befragungen

Elemente des Hamburger Programms / grundlegende Positionen Wichtige Personen und AnsprechpartnerInnen werden vorgestellt

4. Anschließend folgt eine offene Diskussion

  • Was interessiert besonders?
  • Welche Dinge fehlen?
  • Gibt es Unklarheiten?
  • Wo könnt Ihr euch vorstellen mitzumachen?
  • Interesse an Folgeveranstaltung?
  • MentorInnen oder Anlaufstellen werden benannt
  • Gemeinsame Vereinbarungen wie geht’s weiter?
  • Tipp: Für diese Diskussionen können die in Kapitel 3 vorgestellten Methoden zu Rate gezogen werden.

Musterablauf für ein Wochenendseminar

Das Wochenendseminar bietet die Gelegenheit, sich ausführlich über die verschiedenen Engagement-Möglichkeiten in der SPD zu informieren und intensivere persönliche Kontakte aufzubauen. In der Regel beginnt ein Wochenendseminar Freitagabends und endet sonntags am frühen Nachmittag.

Das Wochenend-Neumitgliederseminar verfolgt vier Ziele:

  1. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, dass die politische Arbeit in der SPD Spaß macht und wie politische Ziele verwirklicht werden können.
  2. Sie lernen die Geschichte der Partei kennen und erfahren, auf welchen Wegen man sich einbringen kann.
  3. Die Teilnehmenden erlernen Arbeitstechniken, die helfen, MitstreiterInnen für politische Projekte zu begeistern und Frust in der Anfangsphase zu vermeiden.
  4. Am Ende des Seminars sehen sich die TeilnehmerInnen in ihrer Entscheidung bestärkt, Mitglied der SPD geworden zu sein. Alle sind motiviert, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Parteiarbeit einzubringen.

Möglicher Ablauf

Wichtig: Pausen einplanen. Regel: 1,5 bis 2 Stunden arbeiten, dann 15-30min Pause. Nicht die ganze Zeit verplanen, es treten sowieso unerwartete Situationen ein.

Freitag Abend:

  • Organisation, Kennenlernen (ca. 30min.)
  • Warum bin ich Mitglied der SPD geworden? (ca. 30min.)
  • Geschichte der SPD (ca. 1 Stunde - bestenfalls interaktiv!)
  • Film zur SPD-Geschichte (z.B. Besucherfilm, ca. 20min.)

Samstag Vormittag:

  • grundlegende Positionen / Hamburger Programm (ca. 30min.)
  • Aufbau, Struktur und Entscheidungswege in der SPD (ca. 30min.)
  • Ortsvereine, Arbeitsgemeinschaften und Projektgruppen (ca. 30min.)
  • Bildungsarbeit in der SPD (ca. 20-30min.)
  • Rechtliche Rahmenbedingungen von Parteiarbeit (z.B. Quiz) (ca. 20min.)

Samstag Nachmittag:

  • Kurze Einführung in persönliche Arbeitstechniken (ca. 30-45min.)
  • Grundlagen von politischer Kommunikation, Rhetorik und Projektarbeit (insgesamt ca. 3 Stunden)

Es werden jeweils kurze Abrisse gegeben. Sie dienen in erster Linie dazu, die TeilnehmerInnen zu ermuntern, auch weitere Qualifizierungsmaßnahmen wahrzunehmen.

Samstag Abend:

  • Kamingespräch mit „Promi“

und / ggf. oder

  • Filmvorführung eines Films mit SPD-Bezug, z.B. Biographisches zu Herbert Wehner, Helmut Schmidt oder Willy Brandt

Sonntag Vormittag:

  • Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln persönliche Ziele:

Was wollen wir in der Parteiarbeit erreichen? (ca. 30-45min.)

  • Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen Hilfestellung.

Wie können persönliche Ziele erreicht werden? (ca. 30-45min.)

  • letztlich: Feedback, Auswertung, Seminarkritik (ca. 20min.)

Wichtig: Achtet darauf, dass Ihr interessante, abwechslungsreiche und beteiligungsorientierte Methoden verwendet. Nichts ist langweiliger, als ein ganzes Wochenende nur zuhören zu müssen!

Mitgliederwerbung

Für eine Volkspartei wie die SPD ist Mitgliederwerbung eine dauernde Aufgabe auf allen politischen Ebenen! Der demografische Wandel setzt uns zusätzlich zu. Auch wenn es im allgemeinen Trend liegt, dass Parteiengagement scheinbar nicht mehr „sexy“ ist, so verstehen wir es als unsere Aufgabe für uns und die Mitgliedschaft in der SPD zu werben.

Wir unterstützen deshalb die aktiven Mitglieder in den Ortsvereinen und Unterbezirken konzeptionell und organisatorisch. Auch hier gibt es Möglichkeiten für Abend- und Wochenendveranstaltungen, die aufeinander aufbauen (können).

Musterablauf für eine Abendveranstaltung

Das Konzept beruht auf zwei Säulen. Erster Teil der Säule ist eine Abendveranstaltung, die in Gliederungsebenen stattfinden soll, die Personenzahl sollte dort bei 30-60 liegen. Das Konzept kann sowohl in einer regulären Sitzung umgesetzt werden, also etwa bei Kreisvorstandssitzungen, Ortsvereinsversammlungen etc. als auch als thematische Abendveranstaltung geplant werden.

In der Partei wird Mitgliederwerbung meist nicht als Aufgabe angesehen. Mitglieder kommen eher zufällig über das Internet hinein, die persönlichen Kontakte werden - selbst in der eigenen Familie und im Bekanntenkreis - kaum genutzt.

Hauptziel muss also zunächst sein: Bewusstsein für die Notwendigkeit von Mitgliederwerbung zu schaffen.

Dazu ist eine Abendveranstaltung mit ca. 120-150 Minuten Länge, die durch eine Referentin oder einen Referenten aus dem Willy-Brandt-Haus (oder Landesverbänden) bestritten wird, angemessen.

An diesem Abend sollten folgende Unterziele erreicht werden:

  • Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer soll sich klar darüber sein, welche Bedeutung die Aufnahme neuer Mitglieder für die SPD hat.
  • Jede/r FunktionärIn muss erkennen, dass Mitgliederwerbung weder Selbstzweck noch notwendige Pflichtaufgabe ist, sondern die Basis für den Erhalt der Politikfähigkeit der SPD.
  • Alle Teilnehmenden sollen bei dieser Abendveranstaltung lernen, Überzeugungsstufen bei dem/r GesprächspartnerIn zu erkennen und zumindest die Chancen zur Ansprache zu nutzen, die auf der Hand liegen.
  • Ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll für das Thema soweit begeistert werden, dass die Bereitschaft geweckt wird, sich im Rahmen eines zweitägigen Seminars weiter für die Aufgabe Mitgliederwerbung qualifizieren zu lassen.

Möglicher Ablauf

1. Vortrag: Die Bedeutung von Mitgliedern für die SPD (ca. 20min.)

  • Bezugnahme auf die SPD als Massenbewegung
  • Darstellung der Mitgliederzuwächse seit dem 2. Weltkrieg
  • Sinkende Mitgliederentwicklung seit 1976 und Folgen für die SPD darstellen
  • Fazit: Mitglieder sind für die SPD ein Gewinn, den wir uns erhalten wollen.

2. Gruppendiskussion: Die Bedeutung von Mitgliedern für die SPD (ca. 40min.)

  • Gemeinsam heraus arbeiten, wie die SPD von ihren Mitgliedern profitiert.
  • Legitimation für politische Ziele.
  • Personalreservoir für politische Funktionen und öffentliche Ämter.
  • Multiplikatoren für politische Botschaften (Mundfunk)
  • Unerlässliche Hilfskräfte für politische Kampagnen (WahlkampfhelferInnen etc.)
  • Daraus folgt auch: Mitglieder werben im Wahlkampf ist der richtige Zeitpunkt

Pausen einplanen!

3. Impulsvortrag: Was viele erstaunt… (ca. 10min.)

  • Abspielen einer kleinen Powerpoint-Präsentation mit Ergebnissen von Umfragen:
  • Menschen interessieren sich für Politik
  • Mehr als 15% der Bevölkerung können sich vorstellen, in einer Partei mitzuarbeiten
  • Tatsächlich engagieren sich weniger als 2 % in den Parteien
  • Hauptgrund: „Bin noch nie gefragt worden.“
  • Entscheidend ist also: Die Parteien haben eine echte Chance, ihre Mobilisierungslücke zu schließen
  • Fazit: Menschen fragen, ob sie mitarbeiten wollen, ist das A und O der Mitgliederwerbung

4. Gruppendiskussion: Wie sprechen wir Menschen an (ca. 40min.)

  • TeilnehmerInnen werden gebeten Situationen zu schildern, in denen sie mit Nichtmitgliedern in Berührung kommen
  • Teilnehmende sollen sich erinnern: Wie haben Menschen reagiert, die sie auf eine Mitgliedschaft angesprochen haben?
  • Jede und jeder soll sich erinnern: Warum habe ich jemanden auf eine Mitgliedschaft angesprochen / nicht angesprochen?
  • TeilnehmerInnen sollen diskutieren: Bei wem macht es Sinn, eine Mitgliedschaft offensiv als Option anzusprechen?

5. Impulsvortrag: Überzeugungsstufen erkennen (ca. 10min.) Teilnehmende sollen lernen:

  • Mit erkennbar politisch anders Denkenden, nicht zu viel Zeit vergeuden
  • Politisch wenig Interessierte dazu einladen, sich mit Politik zu beschäftigen und mit der SPD über Politik zu reden
  • Mit politisch Interessierten kurz über aktuelle Positionen der SPD zu reden, versuchen, sie zu SympathisantInnen (WählerInnen) zu machen
  • Erkennbare politische Sympathisanten („Ich hab schon immer SPD gewählt“) einladen, sich in der SPD einzubringen (Mitgliederwerbung).

6. Abschlussgespräch: Animieren und motivieren (ca. 10min.) Der/die ReferentIn ermuntert die Teilnehmenden, Mitgliederwerbung in ihren Gliederungen zum Thema zu machen und Mitgliederwerbung jeweils im Bekanntenkreis auszuprobieren.

Das 2-Tages-Seminar wird als Anregung für all diejenigen, die sich weiter und federführend mit dem Thema Mitgliederwerbung beschäftigen wollen, vorgestellt.

Musterablauf für ein Wochenendseminar

Das Seminar wendet sich an aktive Mitglieder der SPD, die Interesse haben, an der Mitgliederwerbung in ihrer Gliederung mitzuarbeiten.

Es sollte regelmäßig angeboten werden.

Bei dem Wochenendseminar Mitgliederwerbung werden drei Ziele verfolgt:

  • Teilnehmerinnen / Teilnehmer sollen für sich selbst Möglichkeiten der Ansprache von potentiellen SPD-Mitgliedern lernen und trainieren.
  • Die TeilnehmerInnen sollen praktische Übungen zur Mitgliederwerbung machen.
  • Jede/r TeilnehmerIn soll in eigenen Gliederungen ihre Erfahrungen weiter geben können.

Mögliche Gliederung des Seminars

1. Arbeitseinheit: Freitag, 19 - 21.30 Uhr 2. Arbeitseinheit: Samstag, 9 - 15 Uhr (inkl. Mittagspause) 3. Arbeitseinheit: Samstag, 16 - 19 Uhr (praktische Übung) Gemeinsames Abendessen am Samstag Abend 4. Arbeitseinheit: Sonntag, 10 - 12 Uhr (Frühstück mit Auswertung und Feedback)

1. Arbeitseinheit

  • Begrüßung, Organisation, Kennenlernen
  • Warum Mitgliederwerbung?

2. Arbeitseinheit

  • Ziele und Zielgruppen für Mitgliederwerbung
  • Politische Kommunikation zur Mitgliedergewinnung
  • Übungen

3. Arbeitseinheit

  • Mitgliederwerbung praktisch
  • Rollenspiele

Zu einem gemeinsamen Abendessen wird ein Kamingast geladen, der mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aktuell zur Lage der SPD diskutiert. Schön wäre hier ein Mitglied des Landtags, BürgermeisterIn o. ä.

4. Auswertungsfrühstück Am Abschlusstag wird bei einem gemeinsamen Frühstück das gesamte Seminar, vor allem die praktische Übung ausgewertet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten weiterführende Tipps und Hinweise.

Nach dem Frühstück sollte den SeminarteilnehmerInnen angeboten werden, an einer Führung durch Landtag teilzunehmen oder noch auf eigene Faust eine Stadtrundfahrt zu unternehmen.

Optional kann auch das Frühstück mit dem Kamingast stattfinden und die Auswertung des Seminars bereits beim Abendessen am Samstag erfolgen.

Wahlkampftraining

Ein weiteres Angebot, das regelmäßig angeboten werden sollte, ist Wahlkampftraining. Im Wahlkampf erreichen wir die Bürgerinnen und Bürger am besten, unter anderem weil sie durch die bevorstehende Wahl sowieso bereits für Parteien sensibilisiert sind.

Allerdings sollte die Wahlkampfzeit nicht die einzige sein, in der wir uns bei den Bürgerinnen blicken lassen.

Wahlkampftrainings können sehr individuell gestaltet werden, je nach dem was gebraucht und gewünscht wird.

Wichtig: Inhaltliche Schulung / Sattelfestigkeit sollte dabei sein!

Möglicher Musterablauf eines Tagesseminars

Folgende Ziele werden verfolgt:

  • TeilnehmerInnen sehen sich als fit für den Wahlkampf an
  • Die Teilnehmenden kennen die Grundargumentationen des Wahlprogramms
  • Die Frage nach Wie spreche ich PassantInnen an? kann beantwortet und auch weitervermittelt werden.

Mögliche Gliederung

  1. Arbeitseinheit: Samstag, 9 - 12 Uhr
  2. Arbeitseinheit: Samstag, 13 - 15 Uhr
  3. Arbeitseinheit: Samstag, 15:30 - 18 Uhr

1. Arbeitseinheit

  • Begrüßung, Kennenlernen, Seminarablauf etc.
  • Arbeitsphase Das Wahlprogramm (evtl. mit Inputvortrag)
  • (eingerückt) hier eignet sich World Café als Methode
  • Konfliktmanagement

2. Arbeitsphase

  • Ansprachetechniken
  • Rhetoriktraining

3. Arbeitsphase

  • Infostand-Training

Hierfür wird im Vorfeld ein Glücksrad angefertigt. Dieses umfasst zwei Räder. Auf dem inneren Rad stehen verschiedene Persönlichkeitstypen: Bspw. RentnerIn, Familienvater, ProvokateurIn, Fachmann/ Fachfrau, CDU-WählerIn. Auf dem äußeren Rad werden die wichtigsten Themen des Wahlkampfes benannt: Bspw. Mindestlohn, Kindergartengebühr, Renteneintrittsalter, Bürgerversicherung, Wirtschaft etc. Nun stellt Ihr einen Infostand nach. Dabei agieren 2 Personen aus der Gruppe als GenossInnen, die am Infostand stehen und ein oder zwei Personen aus der Gruppe simulieren PassantInnen. Das Glücksrad entscheidet, als welche Persönlichkeit und zu welchem Thema gesprochen wird.

Es gibt zwei Spielvarianten: Entweder kommen interessierte PassantInnen zum Infostand um sich zu informieren; oder die Genossen und Genossinnen am Infostand müssen auf PassantInnen zugehen.

Dabei können die am (Vor-)Mittag erlernten Fertigkeiten geübt werden! Wichtig ist, dass Ihr nach den Sequenzen, die jeweils nicht länger als 3 Minuten dauern sollen, in der Gruppe darüber sprecht, was gut und verbesserungsfähig war und wie sich die Teilnehmenden in ihren Rollen gefühlt haben.

Öffentlichkeits-/ Pressearbeit

Pressemitteilungen werden nicht gedruckt? Immer kommen nur die anderen Parteien in der Zeitung und den Nachrichten vor? Wenn unsere eigene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit besser ist, werden wir vielleicht auch stärker wahrgenommen. Doch Pressearbeit will gelernt sein. Daher lohnen sich Seminarangebote zu diesem Thema! Sie können als Tages- oder Wochenendseminare angeboten werden.

Möglicher Musterablauf eines Tagesseminars

  1. Arbeitseinheit: Samstag, 9 - 12 Uhr
  2. Arbeitseinheit: Samstag, 13 - 15 Uhr
  3. Arbeitseinheit: Samstag, 16 - 19 Uhr

1. Arbeitseinheit

  • Begrüßung und Kennenlernen / Seminarablauf und -erwartungen
  • Annäherung an das Thema durch Impulsvortrag Was macht gute Pressearbeit aus?
  • Arbeitsphase: Welche Möglichkeiten gibt es, welche nutzen wir, was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Medien?
  • Impulsvortrag Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerinnen und Bürger

2. Arbeitseinheit

  • Schreibwerkstatt - die perfekte Pressemitteilung
  • Öffentlichkeitsarbeit für Mitglieder (Newsletter, Stammtisch, Mitgliederversammlung, gemeinsame Aktionen)

3. Arbeitseinheit

  • Öffentlichkeitsarbeit im Web 2.0 - viel Erreichen mit wenig Aufwand!
  • Ideenwerkstatt was können wir verändern?
  • Auswertung und Feedback / was verändern wir?

Kombiseminar

Eine interessante Möglichkeit, viele verschiedene Menschen mit Bildungsarbeit zu erreichen, ist ein Kombiseminar. Dabei werden scheinbar unterschiedliche Seminarinhalte miteinander verbunden, meist ein Kompetenztraining mit inhaltlicher Schulung.

Es sind verschiedene Themenverbindungen denkbar, z.B.:

  • Nachhaltigkeit und Rhetoriktraining,
  • Geschlechtergerechtigkeit und Kommunikations- / Moderationstechniken,
  • Sozialpolitik und Projektmanagement,
  • Zeit-/Selbstmanagement und Wahlkampftraining.

Dieses Seminar muss mindestens für ein Wochenende angelegt werden; je länger es durchgeführt werden kann, desto intensiver wird es.

Ziele des Seminars sind:

  • Inhaltliche Sattelfestigkeit und besseres Verständnis des inhaltlichen Themas
  • Die TeilnehmerInnen konnten ihre methodischen Kompetenzen erweitern,
  • Die Teilnehmenden haben durch die Übertragung des einen Themas auf ein anderes größere Lernerfolge,
  • Das Interesse am Thema wurde gefestigt.

Mögliche Gliederung des Seminars am Beispiel „Nachhaltigkeit und Rhetorik“

1. Arbeitseinheit: Freitag, 19 - 21.30 Uhr 2. Arbeitseinheit: Samstag, 9 - 12 Uhr 3. Arbeitseinheit: Samstag, 13 - 15 Uhr 4. Arbeitseinheit: Samstag, 16 - 19 Uhr (praktische Übung) Gemeinsames Pizzaessen am Samstag Abend mit Film 5. Arbeitseinheit: Sonntag, 10 - 13 Uhr

1. Arbeitseinheit

  • Begrüßung, Organisation, Kennenlernen
  • Gruppenarbeitsphase, was Nachhaltigkeit ist, warum sie wichtig ist und was Rhetorik für eine Rolle spielen könnte (Erwartungen ans Seminar)

2. Arbeitseinheit

  • Rhetorik (was ist wichtig: Gestik, Mimik, Stand, Argumente → Basics)
  • Kommunikationstraining

3. Arbeitseinheit

  • Nachhaltigkeit (welche Rolle spielen wir? Was können wir persönlich tun? Was kann man politisch tun? → Basics)

4. Arbeitseinheit

  • praktische Verbindung: Rhetoriktraining am Beispiel von Nachhaltigkeit
  • wenn möglich: Videotraining

Am Abend wird Pizza bestellt! Dazu oder danach zeigen wir einen zum Thema passenden Film (We feed the world, Eine unbequeme Wahrheit, Die vierte Revolution o.ä.). Anschließend diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

5. Arbeitseinheit Inhaltliche Einheit (ca. 1,5 Stunden)

  • Analyse und Diskussion von Bundestagsdebatten zum Thema
  • Projektideensammlung zum Thema
  • „Reise nach Jerusalem mal anders“ zum Thema

Anschließend wird das gesamte Seminar, vor allem die praktische Übung ausgewertet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten weiterführende Tipps und Hinweise. Eine Feedbackrunde sollte auch stattfinden.

Argumentationstraining

Argumentationstrainings sind an sich schon Kombiseminare. Dabei schult man nicht nur die rhetorischen Fähigkeiten, sondern verbindet sie mit Inhalten. Während aber bei den Kombiseminaren beide Seminarteile den gleichen Stellenwert haben, stehen beim Argumentationstraining die Inhalte im Vordergrund. Durch spielerische Auseinandersetzungen mit Inhalten und dem gemeinsamen Üben können so auch schwierige Themen behandelt werden.

Argumentationstrainings können zu verschiedensten Themengebieten angeboten werden. Geschlechtergerechtigkeit, aktuelle Wahlprogramminhalte oder wie hier, gegen rechte Parolen, sind einige inhaltliche Möglichkeiten. Sie können als Abendveranstaltungen, Tagesseminare oder Wochenendseminare durchgeführt werden.

Möglicher Ablauf eines Argumentationstrainings gegen rechte Parolen (Tagesseminar)

  1. Arbeitseinheit: Samstag, 9 - 12 Uhr
  2. Arbeitseinheit: Samstag, 13 - 15 Uhr
  3. Arbeitseinheit: Samstag, 16 - 19 Uhr

1. Arbeitseinheit

  • Begrüßung und Kennenlernen / Seminarablauf und -erwartungen
  • Annäherung an das Thema durch Impulsvortrag was ist heute Rechts?
  • Arbeitsphase: Was sind rechte Parolen und welche gibt es?
  • Impulsvortrag Schlagfertigkeitstechniken

2. Arbeitseinheit

  • Rollenspiel inkl. Auswertung

3. Arbeitseinheit

  • inhaltliche Vertiefung psychologische Hintergründe von Parolen
  • Gegenstrategien subversives Argumentieren und Ironie
  • Auswertung und Feedback / Abschlussgespräch: Animieren und motivieren

Beteiligungsorientierte Podiumsdiskussion

Eine Podiumsdiskussion ist eine klassische Veranstaltungsart - insbesondere auch in Wahlkämpfen. Und gleichzeitig kann sie ein Element von Bildungsarbeit darstellen. Wenn es richtig gemacht wird! Dazu gehört gute Vorbereitung.

Möglicher Ablauf für eine beteiligungsorientierte Abend-Podiumsdiskussion (19-21:30 Uhr)

1. Eröffnung und Begrüßung (15min.)

  • Der/die ModeratorIn begrüßt die Teilnehmenden und die Podiumsgäste. Die Gäste werden kurz vorgestellt.

2. Podiumsdiskussion (30min.)

  • Dabei sollten die Moderierenden die von der Gruppe im Vorfeld zusammen getragenen Fragen aufnehmen.
  • Hinweis: Diese Vorbereitung ist auch bei öffentlichen Veranstaltungen möglich und nützlich!

3. Möglichkeit der Rückfragen für das Plenum (15min.)

4a. Fish Bowl (30min.) mit anschließender klassischer Diskussion (30min.)

  • Es werden zwei Stuhlkreise gebildet, ein innerer und ein äußerer,
  • Die Podiumsgäste nehmen in der Mitte Platz,
  • Die Teilnehmenden können zum Diskutieren in der Mitte Platz nehmen,
  • Nach 30min. wird im gesamten Plenum diskutiert.

oder

4b. World Café (1 Stunde)

  • Es werden der Zahl der Podiumsgäste entsprechend viele Tische aufgestellt,
  • Die PodiumsteilnehmerInnen agieren nun als GastgeberInnen am jeweiligen Tisch,
  • Thematisch können die Tische dann entweder im Einklang mit der Position oder als Gegenstück zu dieser gewählt werden,
  • Die TeilnehmerInnen wechseln ein- bis zweimal.

5. Abschluss

  • Die Ergebnisse der Diskussionen werden resümiert (beim World-Café stellt der/die GastgeberIn die Diskussionsergebnisse vor).
  • Wenn möglich kann eine Feedback- und Ausblickrunde zum Thema gemacht werden.

Diskussionsveranstaltung mit Impulsvortrag

Die Arbeit im Ortsverein wird auch dadurch bereichert, dass ab und zu ein Impulsvortrag gehalten bzw. gehört wird. Impulsvorträge sind in der Regel nicht länger als 10 Minuten und dienen dem thematischen Einstieg bzw. dem Ansatz einer thematischen Vertiefung. Ein Impulsvortrag ist eine gute Grundlage für eine anschließende Diskussion.

Impulsvorträge können auch aus der Gruppe heraus kommen und bereichern so manche Ortsvereinssitzung.

Möglicher Ablauf für eine Abendveranstaltung

1. Eröffnung und Begrüßung (15min.)

  • Der/die ModeratorIn begrüßt die TeilnehmerInnen und den/die ReferentIn.

2. Impulsvortrag (10min.)

Variante A 3a. Möglichkeit der Rückfragen für das Plenum (15min.)

4a. Thesendiskussion (1,5 Stunden)

  • Siehe oben

Variante B 3b. Murmelgruppe (15min.) + Diskussion (30min.)

  • Siehe oben

4b. anschließend offene, moderierte Diskussion (1 Stunde)

5. Abschluss

  • Die Ergebnisse der Diskussionen werden resümiert.
  • Wenn möglich kann eine Feedback- und Ausblickrunde zum Thema gemacht werden.
praxis/musterveranstaltungen.txt · Zuletzt geändert: 2020/04/15 12:44 (Externe Bearbeitung)