Hierzu: FES, Mit Argumenten überzeugen. Bonn, 2000.
Für moderne Bildungsarbeit interessant ist der große Bereich der Rhetorik. Politische Debatten leben auch von guter Artikulation. Gut sprechende Menschen wirken kompetenter und überzeugender. Und jede und jeder fühlt sich in Diskussionen wohler, wenn er/sie sich gut ausdrücken kann und im richtigen Moment den richtigen Ton trifft. Doch die wenigsten Menschen sind von Natur aus gute RhetorikerInnen. Hinter den großen RednerInnen stehen rhetorische Techniken und vor allem Übung, Übung, Übung.
Viele Menschen sind so nervös, wenn sie vor einer Gruppe sprechen, dass es ihnen buchstäblich die Kehle zuschnürt.
Man kann Nervosität austricksen.
Bekanntes beruhigt. Wir alle werden entspannter, wenn wir uns wohl fühlen, wenn vertraute Personen oder Situationen eintreten. Dieses Gefühl kann man sich bewahren. Beispielsweise durch einen kleinen, symbolbehafteten Gegenstand, mit dem wir etwas subjektiv Positives verbinden. Wenn Du diesen bei Dir trägst und ab und zu an ihn und das, wofür er steht, denkst, wirst Du automatisch ruhiger. Dies erfordert aber auch Training und viel Phantasie.
Ein günstiges, aber gutes Trainingsutensil für bessere Artikulation ist der handelsübliche Flaschenkorken. Nimmt man diesen zwischen die Zähne und liest einen anspruchsvollen Text ca. 2 Minuten täglich, so verbessert sich die Artikulation deutlich. Eignet sich auch für eine lustige Gruppenübung. Probier’s aus!
PolitikerInnen wollen überzeugen. Bestenfalls argumentativ - und das ist auch richtig so. Doch wie man eine Argumentation schlüssig und sinnvoll aufbaut, können nicht alle aus dem Stand heraus.
Ein Argument hat 3 Teile, die man ansprechen muss, damit es wirkt:
Quelle: FES, Mit Argumenten überzeugen. Bonn, 2000. Mit diesem Dreiklang bist Du bereits auf einer sichereren Seite.
Einfache und effektive Bildungsangebote im Bereich Rhetorik sind Argumentationstrainings. Dabei schult man nicht nur die rhetorischen Fähigkeiten, sondern verbindet sie mit Inhalten. Wichtig für politische Diskussionen (aber auch den beruflichen und privaten Alltag) ist Schlagfertigkeit. Beispielsweise an einem Argumentationstraining gegen rechte Parolen kann man Schlagfertigkeits-Techniken vermitteln und inhaltliche Positionen entwickeln und festigen. Grundlegendes Wissen um die Hintergründe und das Behandeln auch von heiklen Themen kann so elegant eingebettet werden.
Gute Reden wirken meist so, als seien sie nicht vorbereitet. Sie wirken nicht abgelesen und so formuliert, wie auch im Alltag gesprochen wird. Doch wie geht das? Wie kann man eine 5-, 10- oder 30-minütige Rede, die inhaltlich stark und strukturiert sein soll, frei vortragen? Auch hierfür gibt es Techniken und Übungsmöglichkeiten. Eine ist die Dreisatz-Technik. Die Rede wird in drei Teile geteilt: Einleitung, Hauptteil, Schluss. In der Einleitung soll die Aufmerksamkeit des Publikums gewonnen werden. Sie muss zur Rede passend gewählt werden und kann beispielsweise mit einer Anekdote oder einem inhaltlichen Aspekt begonnen werden. Im Hauptteil werden wiederum drei zentrale Argumente kurz umrissen. Mit dem Schluss kann man das Gesagte zusammenfassen und auch die letzten Zweifel beheben.
Aber auch hier gilt Üben, üben, üben. Und etwas Spontaneität ist gefragt!
Quelle: FES, Mit Argumenten überzeugen. Bonn, 2000.
Wie Menschen wirken hängt nicht nur an dem, was sie sagen, sondern auch wie sie es sagen und wie sie dabei auftreten. Ein Beispiel: Ein Mensch steht mit den Händen in den Hosentaschen da, blickt zum Boden und sagt „ich meine das sehr ernst“. Wie wirkt es? Nicht sehr überzeugend, oder? Steht er/sie jedoch aufrecht mit festem Stand, blickt dem Gegenüber ins Gesicht und sagt „ich meine das sehr ernst“ - so wirkt es auch. Ebenso wirkt ein wild mit den Armen fuchtelnder Mensch inkompetenter als wenn er/sie gezielt seine/ihre Hände zur Verdeutlichung bestimmter Aspekte einsetzte. Auch als Lehrperson ist Gestik und Mimik enorm wichtig. Freundliche Haltung und Blicke werden meist belohnt. Während eines Vortrags spricht man immer mit der Gruppe, nicht mit der Wand, auf der die Folien zu sehen sind.
In der Bildungsarbeit lohnt es sich daher,